Forward-Darlehen
Frühzeitig die Konditionen für die Anschlussfinanzierung sichern
Entscheiden Sie sich rechtzeitig, wenn Ihre Baufinanzierung ausläuft
Ein Forward-Darlehen ist ein Immobiliendarlehen, welches die Anschlussfinanzierung für ein bestehendes Darlehen bereits vor Ablauf der Sollzinsbindungsfrist sichert. Das bedeutet, dass das vorhandene Immobiliendarlehen ganz normal bis zum Zinsbindungsende weiterläuft und direkt im Anschluss durch das Forward-Darlehen ersetzt wird. Der Abschluss eines Forward-Darlehens ist je nach Kreditgeber bereits drei oder vier Jahre vor Zinsbindungsende möglich.
Mit Abschluss des Forward-Darlehens sind die Konditionen gesichert und verbindlich. Man sichert sich sozusagen weit vor Zinsbindungsende die Konditionen für die Anschlussfinanzierung. Hingegen werden bei einer herkömmlichen Anschlussfinanzierung die neuen Konditionen, erst durch die Annahme des Prolongationsangebots zum Zinsbindungsende gesichert. D.h., dass die Konditionen vom neuen Darlehen erst zum Ablauf des alten Darlehens vereinbart werden. Alle Immobilienbesitzer, die ihre Immobilie finanziert und eine Baufinanzierung abgeschlossen haben, sollten sich daher auch über ein Forward-Darlehen informieren.
Das Forward-Darlehen ist ein ganz normales Annuitätendarlehen, bei dem Sie die Sollzinsbindung und den Tilgungssatz frei wählen können. Die Restschuld des bestehenden Darlehens wird durch die laufende Tilgung bis zum Zinsbindungsende genau ermittelt und das Forward-darlehen auch in der Höhe abgeschlossen. Zu beachten ist aber, dass nach Abschluss und des Forward-Darlehens und dem Zinsbindungsende keine Sondertilgungen mehr geleistet werden sollten, da die dadurch entstehende Restschuldminderung nicht auch auf das Forward-Darlehen übertragbar wäre. Das würde bedeuten, dass Sie einen Darlehensüberschuss hätten, den Sie gar nicht benötigen. Wenn dann das bestehende Immobiliendarlehen ausläuft, beginnt auch erst die im Forward-Darlehen vereinbarte Sollzinsbindung zu laufen.
Vor- und Nachteile: Wann ist ein Forward-Darlehen sinnvoll?
Insbesondere in Zeiten niedriger Zinsen, sollte man sich über den Abschluss eines Forward-Darlehens Gedanken machen. Dann könnte man sich nämlich bereits heute (mit Abschluss des Forward-Darlehens), die aktuell niedrigen Kapitalmarktkonditionen für die Anschlussfinanzierung sichern. Sind diese nämlich deutlich niedriger als Ihre aktuellen Konditionen, dann sind Sie nämlich auf der sicheren Seite und haben eine feste Kalkulationsbasis für die Zukunft. Bei gleichbleibenden Tilgungssatz würde dies sogar eine Ersparnis in der zukünftigen Rate bedeuten. Sollten die Zinsen dann noch weiter steigen, können Sie sich ganz beruhigt zurücklehnen, da Sie sich die Konditionen gesichert haben.
Zu Ihrem Nachteil läuft es allerdings, wenn die Konditionen noch einmal sinken, da Sie dann trotzdem den vereinbarten Zins aus dem Forward-Darlehen nehmen müssen. Dennoch sind Sie auf der sicheren Seite und haben eine Planungssicherheit für die Zukunft. Es gilt also einen optimalen Zeitpunkt für den Abschluss des Forward-Darlehens zu finden. Was noch zu beachten ist, dass Sie für das Darlehen einen so genannten Forward-Aufschlag zahlen müssen, dessen Höhe von der Vorlaufzeit - Abschlussdatum bis zum Zinsbindungsende - abhängt. Das bedeutet: Je länger die Vorlaufzeit, desto höher der Forward-Aufschlag. Weiter Kosten fallen in der Regel nicht an.
Immer wenn eine vorzeitige Ablösung durch Umschuldung nicht möglich ist (Kreditgeber lässt einen nicht aus dem Vertrag), kann man sich die günstigen Konditionen durch ein Forward-Darlehen sichern. Auch ein Bankwechsel ist mit einem Forward-Darlehen möglich. Hier müssen dann allerdings wieder die Kosten für die Grundschuldabtretung berücksichtigt werden, die meisten der Darlehensnehmer zu tragen hat. Gerne sind wir Ihnen bei der Finanzierungsplanung behilflich und freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.