Einliegerwohnung (ELW)

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Die ursprüngliche Idee der Einliegerwohnung war es, die saisonalen Arbeiter auf einem Bauernhof unterzubringen. Meist waren diese Wohnungen in der Nähe der Stallungen und nicht besonders geräumig und komfortabel. Später war eine Einliegerwohnung bei neuen Einfamilienhäusern sogar Pflicht, um der Wohnungsknappheit nach dem Krieg entgegenzuwirken.

Heute wird diese Form der Wohnung, also eine abgeschlossene Wohneinheit in einem Einfamilienhaus, vor allem als erste eigene Wohnung der Kinder oder als Ferienappartement genutzt. Einige entstehen im Laufe der Zeit im Zuge eines Umbaus, andere werden schon im Vorhinein beim Neubau der Immobilien mitgeplant. Warum das so ist und für wen sich Einliegerwohnungen eignen, haben wir für Sie im folgenden Beitrag zusammengefasst.


Was sind Einliegerwohnungen?

Eigenständige Wohneinheiten in Einfamilienhäusern werden als Einliegerwohnungen bezeichnet. Dabei ist die Wohnung aufgrund ihrer Größe der Haupteinheit, also dem Rest des Hauses, untergeordnet. Ist das nicht der Fall und sind die Einheiten gleichwertig, spricht man von einem Zweifamilienhaus.

Meist befindet sich die im Haus liegende Wohnung im oberen Stock oder im hinteren, vom Eingang abgewandten Bereich des Gebäudes und besitzt einen separaten Eingang. Das ermöglicht dem Bewohner unabhängig von den Hausbesitzern zu sein. Immer dann, wenn ein eigener Zugang vorliegt, spricht man auch von der Abgeschlossenheit der Wohnung.
 

Die Einliegerwohnung - oftmals die erste eigene Wohnung

Für wen ist diese Form des Wohnen geeignet?

Sie wollten schon immer auf dem Lande wohnen, eine eigene Immobilie, wie beispielsweise ein Einfamilienhaus ist Ihnen aber einfach zu groß und macht zu viel Arbeit? Dann ist eine Einliegerwohnung vielleicht genau das Richtige für Sie! Meist verfügen diese Wohnungen über ein oder zwei Zimmer und sind vor allem für Singlehaushalte oder Pärchen geeignet.

Diese Wohneinheit dient oft als Puffer für heranwachsende Kinder oder wird sogar als erste eigene Wohnung genutzt. Auch bei Studenten, die in ihrer Heimatstadt studieren, sind diese Wohnungen sehr beliebt. Dadurch können eine Menge Kosten eingespart werden, während man trotzdem nicht mehr den ganzen Tag mit der eigenen Familie zusammen ist.

Die Nutzung des Hauses mit einliegender Wohnung durch mehrere Generationen funktioniert auch in der umgekehrten Richtung. So können ältere Personen, die bestimmte Tätigkeiten im Alltag nicht mehr selbstständig verrichten können, in die Wohnung einziehen und Hilfe durch ihre Kinder und Enkelkinder erhalten.
 

Die Einliegerwohnung als separate Wohneinheit für Feriengäste

Die Einliegerwohnung als Ferienwohung zur Vermietung - zusätzliche Einnahmen generieren

Besonders in beliebten Urlaubsorten werden Einliegerwohnungen gerne an Feriengäste vermietet. Üblich ist das vor allem in ländlichen Gebieten, in denen Outdooraktivitäten wie Wandern und Skifahren möglich sind. Die Wohnungen werden wochenweise als Apartment vermietet und tragen so zum Haushaltseinkommen bei.

Teilweise werden bestehende Häuser, nachdem die Kinder ausgezogen sind, entsprechend adaptiert. Aber auch bei Neubauten kommt es vor, dass bereits in der Planung eine separate Wohnung mitgedacht wird. Die Mieteinnahmen durch die Feriengäste, die wesentlich höher sind als die Mieten für dauerhaftes Wohnen, tragen so maßgeblich zur Baufinanzierung des Einfamilienhauses bei.

Diese Art der Nutzung ist für die Hausbesitzer mit einem zusätzlichen Aufwand verbunden, da die Wohnung zwischen den unterschiedlichen Nutzern immer wieder gereinigt werden muss. Darüber hinaus muss die Vermietung geplant und organisiert werden, außerdem müssen sich verschiedene Einrichtungsgegenstände und Ausstattungen wie Geschirr etc. in der Wohnung befinden.
 

Alle unter einem Dach: Nur mit den eigenen Kinder oder auch Fremden?

Gemeinsam in einem Haus wohnen - das müssen und sollten Sie beachten!

Auch wenn die Wohnung eine abgetrennte Einheit darstellt, lebt man sehr eng mit den Hausbesitzern zusammen. Das kann mitunter zu Streitigkeiten oder ungewollten Verletzungen der Privatsphäre führen. Will man dauerhaft in eine separate Wohnung in einem Einfamilienhaus einziehen, sollte man sich vorab Gedanken über die folgenden Punkte machen:

• Akustik: Handelt es sich bei dem Haus nicht um einen Neubau und wurde die Wohnung nachträglich abgetrennt, kann das zu akustischen Problemen führen. Der Trittschalldämmung wird in einem Einfamilienhaus üblicherweise weniger Bedeutung beigemessen als in Mehrfamilienhäusern. Achten Sie also darauf, dass die Wohnung entsprechend schallgedämmt ist oder nachträglich Vorkehrung zum Schallschutz getroffen wurden.

• Eingangssituation: Wenn Sie nicht mit den Hausbesitzern verwandt oder gut befreundet sind, zahlt es sich aus, auf einen eigenen Eingang zu achten. So kann man kommen und gehen, ohne Rücksicht auf die anderen Bewohner nehmen zu müssen oder sich überwacht zu fühlen. Durch eine Abgeschlossenheit der Wohnung, wird insbesondere die Privatsphäre geschützt.

• Gartennutzung: Klären Sie im Vorfeld ab, ob der Garten gemeinschaftliche genutzt werden kann oder lediglich den Hausbesitzern zur Verfügung steht. Wenn Sie die Grünflächen mitnutzen können, sollten Sie sich auf Gesellschaft einstellen, denn bei schönem Wetter ist jeder gerne draußen.

• Besuch: Auch in einer kleinen Singlewohnung will man hin und wieder Freunde und Bekannte einladen. Ob das in Ordnung ist, sollte vorab mit den Hausbesitzern geklärt werden. Dabei geht es vor allem wieder um das Thema Lärm, falls der Abend einmal länger wird.