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Lexikon - Fachbegriffe einfach erklärt
Lexikon für Immobilien und Finanzierung
> Lexikon Immobilien
Abgeschlossenheitsbescheinigung
Bescheinigung der Baubehörde, dass die mit Nummern bezeichneten Wohn- und/oder nicht Wohnzwecken dienenden Räume in sich abgeschlossen sind. Diese Bescheinigung ist Voraussetzung für die Begründung von Wohnungs- und Teileigentum.
Altbau
In vielen Rechtsgebieten wird zwischen Alt- und Neubau unterschieden. Hauptsächliche Bedeutung hat die Unterscheidung im wohnungs- wirtschaftlichen und steuerlichen Bereich.
Altengerechtes Wohnen
Hier sollen die speziellen Wohnbedürfnisse alter Menschen berücksichtigt werden.
Anderkonto
Das Anderkonto (auch: Notaranderkonto) ist ein so genanntes Treuhandkonto. Dieses wird vom Notar zur zwischenzeitlichen Verwahrung von Geldern bei der Abwicklung von Immobiliengeschäften benutzt.
Auflassung
Die Auflassung ist die Einigung zwischen dem Verkäufer und dem Käufer über den Eigentumswechsel beim Grundstückskauf.
Auflassungsvormerkung
Da die Auflassung nicht gleich nach Unterzeichnung des Kaufvertrages möglich ist, wird zugunsten des Grundstückskäufers in Abteilung II des Grundbuches eine Auflassungsvormerkung eingetragen. Somit sichert sich der Käufer des Grundstücks, den Anspruch auf Übertragung des Eigentums am Grundstück.
Ausbauhaus
Dieser Begriff wird häufig bei Neubauvorhaben verwendet. Hierunter versteht man ein Haus, dessen endgültige Fertigstellung (Restausbau) der Bauherr selbst übernimmt. Eine einheitliche Definition über ein Ausbauhaus gibt es nicht. Jedoch gilt festzuhalten, dass einzelne Gewerke durch den Bauherren in Eigenleistung zu erbringen sind und es sich nicht um ein schlüsselfertiges Haus handelt.
Außenanlagen
Zu den Außenanlagen gehören beispielsweise die Gartenanlagen mit Pflanzungen, die Befestigungen von Wegen, die Terrasse, der Gartenteich, usw. Beim Neubauvorhaben sind die Kosten für Außenanlagen in der Gesamtkostenaufstellung zu berücksichtigen.
Bauabnahme
Die Bauabnahme erfolgt zwischen den Bauherren (Erwerber) und den Bauunternehmer (Bauträger) zu einem vereinbarten Termin. Hierbei wird die in Auftrag gegebene Bauleistung vom Bauherren abgenommen und eventuelle Mängel, die noch beseitigt werden müssen, werden in einem Abnahmeprotokoll festgehalten.
Bauantrag
Hiermit leitet der Bauherr das Baugenehmigungsverfahren ein. Je nach Bundesland muß der Bauherr dem Antrag entsprechende Bauvorlagen (hierzu gehören beispielsweise die Bauzeichnungen, ein Lageplan, eine Baubeschreibung, sowie baustatische Nachweise) beifügen.
Baubeschreibung
Die Baubeschreibung ist eine Art Leistungsbeschreibung zum geplanten Bauvorhaben. Sie sollte vom Hausverkäufer jeden Bauherren vor Unterschrift auf dem Bauvertrag ausgehändigt werden.
Baugebiet
Hierbei handelt es sich um ein Gebiet, dass zur Bebauung in einem Flächennutzungsplan festgehalten wird. In einem Flächennutzungsplan können neben Bauflächen also auch Baugebiete dargestellt werden. Unterschieden wird zwischen Baugebieten mit einem einfachen Bebauungsplan und Baugebieten mit qualifiziertem Bebauungsplan.
Baugenehmigung
Hierunter versteht man eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der Baubehörde für ein Bauvorhaben. Mit der Baugenehmigung entsteht ein Rechtsanspruch auf Durchführung des Bauvorhabens. Die Regelungen zur Baugenehmigung sind von Bundesland zu Bundesland verschieden und daher Ländersache.
Baugesetzbuch
Rechtsgrundlage für das Bauplanungs- und Städtebaurecht.
Baugrenze
Eine Baugrenze darf bei Durchführung des Bauvorhabens nicht überschritten werden. Die Baugrenze wird im Bebauungsplan festgehalten.
Bauland
Hierunter versteht man Flächen (auch: Baugrundstücke) auf denen Häuser errichtet werden dürfen.
Baunebenkosten
Die Baunebenkosten sind ein Teil der Gesamtkostenaufstellung und sollten bei jedem Neubauvorhaben berücksichtigt werden. Hierzu zählen beispielsweise die Kosten für die Baugenehmigung, Vermessungskosten, Kosten für Baustrom, Kosten für Bauwasser, Kosten für Behördenleistungen usw.
Bewirtschaftungskosten
Hierzu zählen die laufenden Kosten, die sich aus der Bewirtschaftung einer Immobilie ergeben.
Carport
Ein Carport ist ein nur zum Teil geschlossener aber überdachter Untertsellplatz für Kraftfahrzeuge.
Drempel
Unter einem Drempel versteht man die Außenwandhöhe eines Dachraumes zwischen der Geschossdecke und dem zur Vergrößerung des Dachraumes angehobenen Dach (auch: Kniestock).
Eigenkapital
Vermögenswerte die Bauherren bzw. Erwerber von Immobilien mit in Ihre Baufinanzierung einbinden möchten.
Eigenleistungen
Unter Eigenleistungen versteht man die Erbringung von Arbeitsleistungen bei einem Bauvorhaben. Häufig werden diese Leistungen auch als Muskelhypothek bezeichnet. Weiter sollten die geplanten Eigenleistungen immer im Finanzierungsplan berücksichtigt werden.
Einliegerwohnung
Eine Einliegerwohnung ist eine Wohnung in einem Eigenheim, die vermietet ist. Häufig ist die Einliegerwohnung im Dach- oder Kellergeschoss anzufinden.
Erbbaurecht
Von einem Erbbaurecht ist immer dann die Sprache, wenn der Berechtigte bzw. Erbauberechtigte auf oder unter einem fremden Grundstück ein Bauwerk errichten darf.
Flurkarte
In einer Flurkarte sind alle Flurstücke einer Gemarkung abgebildet.
Flurstück
Jedes Flurstück wird im Kataster mit einer bestimmten Nummer aufgeführt und bezeichnet somit eine bestimmte Grundstückfläche.
Gemarkung
Eine Gemarkung ist ein Gebilde aus mehreren Flurstücken.
Grundbuchamt
Das Grundbuchamt ist eine Behörde, die die Grundbücher führt.
Grundpfandrecht
Ein Grundpfandrecht ist aus der Sicht des Grundstückseigentümers eine Belastung seines Grundstücks. Das Grundpfandrecht ist das üblicherweise in der Praxis verwendete Absicherungsmittel für ausgegebene Darlehen von Kreditinstituten. Vorwiegend in der Form einer Grundschuld. Eingetragen wird die Grundschuld in Abteilung III des Grundbuchs. Hypotheken als Absicherungsmittel verlieren immer mehr an Bedeutung in der Praxis.
Grundschuld
Die Grundschuld ist das überwiegend verwendete Absicherungsmittel der Kreditinstitute für ausgegebene Darlehen. Das bestehen der Grundschuld ist nicht vom Bestand einer Forderung abhängig.
Grundstück
Rechtlich abgegrenzter Teil der Erdoberfläche.
Lageplan
Der Lageplan enthält die Grenzen des zu bebauenden Grundstücks.
Löschung
Unter Löschung versteht man die Beseitigung einer Eintragung im Grundbuch.
Maklerprovision
Unter einer Maklerprovision ist die Vergütung für eine erfolgreiche Tätigkeit des Maklers zu verstehen.
Modernisierung
Hierunter versteht man alle baulichen Maßnahmen an einem bestehendem Objekt, die den Wert des Objektes nachhaltig erhöhen.
Muskelhypothek
Andere Bezeichnung für die geplanten Eigenleistungen am Bauvorhaben, die durch den Bauherren selbst und seine Helfer erbracht werden. Die Muskelhypothek senkt den Fremdkapitalbedarf. Sollte jedoch nicht zu hoch angesetzt werden, da man sich häufig überschätzt.
Penthousewohnung
Großzügig und luxuriös ausgestattete Wohnung direkt unterm Dach eines mehrgeschossigen Wohnhauses.
Wohngeld
Staatlicher Zuschuss für sozial schwache Mieter.
Verkehrswert
Unter einem Verkehrswert versteht man den Wert, den man Heute beim Verkauf einer Immobilie erzielen würde.
> Lexikon Baufinanzierung
Annuitätendarlehen
Das Annuitätendarlehen ist ein Bankdarlehen, bei dem die gleich bleibende Jahresraten (Zins- und Tilgung) zu zahlen sind.
Baufinanzierung
Von einer Baufinanzierung wird immer dann gesprochen, wenn es um die Finanzierung von langfristigen Bau- oder Kaufvorhaben geht.
Bauzeitzinsen
Unter Bauzeitzinsen sind Zinsen zu verstehen, die bei einem Bauvorhaben im Zusammenhang mit einer Vor- oder Zwischenfinanzierung anfallen. Diese Zinsen fallen vor Bezugsfertigkeit des Objektes an.
Beleihung
Die maximale Kreditsumme, die Kreditinstitute für eine Immobilienfinanzierung ausgeben, richtet sich immer nach der Höhe des Beleihungswertes.
Bereitstellungszinsen
Wenn ein Immobiliendarlehen nicht innerhalb einer bestimmten Frist abgerufen wird, zahlen die Bauherren für den noch nicht abgerufenen Darlehensteil Bereitstellungszinsen. Die bereitstellungszinsfreie Zeit variiert von Kreditinstitut zu Kreditinstitut. Die Höhe der Bereitstellungszinsen liegt üblicherweise bei 0,25% Zinsen pro Monat.
Damnum
Differenzbetrag zwischen Darlehenssumme und Auszahlungsbetrag (auch: Disagio oder Abgeld).
Effektivzins
In einem effektiven Zinssatz werden die weiteren Kosten (wie beispielsweise die Kosten für ein Disagio) eines Darlehens berücksichtigt. Daher liegt ein Effektivzins üblicherweise immer über dem Nominalzinssatz. Kreditgeber sind nach der Preisangabenordnung verpflichtet den Kunden einen effektiven Jahreszinssatz zu nennen. Jedoch bleibt zu berücksichtigen, dass bei weitem nicht alle Kosten (wie beispielsweise Kontoführungsgebühren oder Schätzkosten) im effektiven Jahreszinssatz enthalten sind. Ein effektiver Jahreszinssatz muß auch immer dann angegeben werden, wenn ein Zinssatz nicht über die gesamte Laufzeit festgelegt wird.
Festdarlehen
Bei einem Festdarlehen handelt es sich um ein Darlehen, welches während der vereinbarten Laufzeit nicht getilgt wird. Während der Darlehenslaufzeit sind nur Zinszahlungen zu leisten. Die Tilgung des Darlehens erfolgt zum Ende der Laufzeit in einer Summe. Häufig erfolgt die Tilgung über eine Lebensversicherung oder über einen angesparten Bausparvertrag.
Finanzierungskosten
Zu den Finanzierungskosten zählen beispielsweise die Kosten für ein Disagio, Bereitstellungszinsen, Bearbeitungsgebühren, Schätzkosten, Wertermittlungsgebühren usw.
Forward-Darlehen
Mit einem Forward-Darlehen kann man sich bereits heute einen Zinssatz für ein Darlehen sichern, dessen Zinsbindungsfrist in näherer Zukunft ausläuft. Insbesondere dann interessant, wenn man sich in Zeiten steigender Zinsen befindet und davon auszugehen ist, dass die Zinsen weiterhin steigen werden.
Fremdkapital
Fremdkapital ist der Oberbegriff für aufgenommene Finanzierungsmittel.
Fremdwährungsdarlehen
Von einem Fremdwährungsdarlehen ist immer dann die Rede, wenn man Finanzierungsmittel in einer fremden Währung aufnimmt.
Hypothek
Die Belastung eines Grundstücks mit einer Hypothek bedeutet, dass an denjenigen, zu dessen Gunsten die Hypothek eingetragen ist, eine bestimmte Geldsumme aus dem Grundstück wegen einer Forderung zu zahlen ist. Die Hypothek setzt das Bestehen einer Forderung voraus.
KfW
Die KfW “Kreditanstalt für Wiederaufbau” ist eine Kreditanstalt öffentlichen Rechts und vergibt Fördermittel im Rahmen wirtschaftspolitisch orientierter Programme. Die Darlehensmittel der KfW sind immer über die finanzierende Bank zu beantragen. Privatkunden haben keinen direkten Zugang zur KfW.
Konditionen
Unter dem Begriff der Konditionen sind die Bedingungen zu verstehen, unter denen die Kreditinstitute Ihre Darlehen anbieten. Häufig sind damit aber nur die Zinsangebote gemeint.
Nichtabnahmeentschädigung
Die Nichtabnahmeentschädigung fällt an, wenn ein Darlehensnehmer ein vertraglich vereinbartes Darlehen nicht oder nicht in voller Höhe in Anspruch nimmt.
Nominalschuld
Auf die Nominalschuld werden die Zinsen berechnet. Die Nominalschuld unterscheidet sich vom eigentlichen Auszahlungsbetrag, wenn beispielsweise ein Disagio abgezogen wird.
Nominalzins/Sollzinssatz
Der Nominalzins ist der Zinssatz, mit dem das Darlehen zu verzinsen ist. Der Nominalzins enthält keine Kreditnebenkosten (wie beispielsweise das Disagio) und darf daher nicht mit dem Effektivzins verwechselt werden.
Prolongation
Unter einer Prolongation versteht man eine Zinsverlängerung eines bestehenden Darlehens bei einem Kreditinstitut.
Rangänderung
Bei einer Rangänderung wird ein vorrangig mit einen nachrangig eingetragenem Grundpfandrecht getauscht.
Realkredit
Der Realkredit ist ein langfristiger durch eingetragene Grundpfandrechte abgesicherter Kredit.
Schätzkosten
Die Schätzgebühr wird häufig von Banken für die Wertermittlung einer Immobilie verlangt.
Sondertilgungen
Eine Sondertilgung beinhaltet das Recht, während der Laufzeit eines Darlehens, zusätzliche Tilgungen leisten zu können. Zu unterscheiden sind feste und optionale Sondertilgungen. Feste Sondertilgungen müssen zu einem bestimmten im Vertrag vereinbarten Zeitpunkt erfolgen. Optionale Sondertilgungen hingegen nicht.
Tilgung
Unter einer Tilgung versteht man den Betrag, mit dem der Darlehensnehmer seine aufgenommenen Mittel zurückzahlt.
Tilgungsaussetzung
Eine Tilgungsaussetzung wird üblicherweise immer dann vereinbart, wenn die aufgenommenen Darlehensmittel zum Ende der Laufzeit in einer Summe zurückgezahlt werden sollen. Häufig erfolgt die Tilgung dann durch einen angesparten Bausparvertrag oder einer Lebensversicherung.
Umschuldung
Mit den Geldern eines neu aufgenommenen Darlehens wird ein bestehendes Darlehen abgelöst. Häufig in Zeiten sinkender Zinssätze der Fall (Umschuldung aufgrund günstigerer Konditionen). Vorteil ist, dass die monatliche Belastung sinkt. Jedoch ist bei einer Umschuldung häufig mit zusätzlichen Gebühren zu rechnen.
Vorfälligkeitsentschädigung
Die Vorfälligkeitsentschädigung ist der Betrag, den ein Darlehensnehmer zahlen muß, wenn er ein bestehendes Darlehen vor Ablauf der Zinsbindungsfrist vorzeitig zurückzahlen möchte.
Zinsbindung/Sollzinsbindung
Unter einer Zinsbindung versteht man die vertraglich vereinbarte Zeit im Darlehensvertrag, über die der Darlehenszinssatz unverändert bleibt.
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